Waren diese Polizisten Terroristen?
Im belgischen Bombenleger-Prozess soll ein italienischer Richter und Gladio-Experte aussagen. Zwei ehemalige Elite-Gendarmen sitzen in Luxemburg auf der Anklagebank. Im sogenannten Jahrhundert-Prozess rund um die Bombenleger-Affäre in Luxemburg hält die Verteidigung weiter an ihrer These fest, dass Stay-behind-Armeen, geheime paramilitärische Einheiten der NATO, hinter den Bombenanschlägen stecken, die in den 1980er Jahren in Luxemburg verübt wurden. Nun soll der italienische Richter und Gladio-Experte Felice Casson vor Gericht aussagen und mehr Licht in die dunklen Angründe der Geheimarmeen bringen. Auch unsere Bundesregierung hat sich mit Stay behind wieder beschäftigen müssen.
Der italienische Untersuchungsichter Felice Casson ermittelte ab 1984 zu einem bis dahin ungeklärten Bombenattentat, bei dem drei Polizisten starben. Er deckte dabei geheime Strukturen innerhalb des Staates auf. Schließlich enttarnte er auch die NATO Geheimarmee Gladio. Diese übte Terroranschläge aus, um sie den linken Extremisten unterzuschieben. Diese Geheimarmeen gab es überall in Europa. In Deutschland und Luxemburg operierten sie unter den Namen Stay Behind. Die Organisation steht auch im Verdacht für das Oktoberfestattentat 1980 in München verantwortlich zu sein.
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Überhaupt tut man sich in Deutschland mit der Aufarbeitung dieses Themas immer noch schwer. In einer jüngst veröffentlichten Antwort
[5] auf einer Anfrage der Partei DIE LINKE zur Herkunft der 1996 entdeckten Waffendepots
[6] in Berlin, sieht die Bundesregierung keine Notwendigkeit zum Thema Stay behind Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern vielmehr „dass die weitere Aufklärung [...] der Justiz und der historischen Forschung überlassen bleiben sollte“
[7].
Was enthalten die BND-Dokumente?
Trotzdem hat die Bundesregierung in ihrer Antwort klarzustellen versucht, dass die in Deutschland operierenden Stay-behind-Armeen nicht der NATO, sondern nur dem BND unterstellt waren. Nur stellt sich die Frage, in welchem Auftrag der BND die Geheimarmee unterhielt. Bisherige Erkenntnisse sehen ganz oben in der Befehlskette eben doch die NATO. Und auch ein Eintrag auf Wikipedia
[8] lässt den Schluss zu, dass die NATO den Geheimarmeen in Europa vorstand:
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