Noch bevor Energie AG-Mitarbeiter Aktien gekauft haben, zahlte Land Dividende aus!
Saftiger Vorschuss für Aktien
Trotz Absage des Börsengangs werden die Mitarbeiter an der Energie AG beteiligt. Der Eigentümer zeigt sich dabei erstaunlich freigiebig.
LINZ: Bis zu vier Prozent des Landesstromunternehmens Energie AG könnten langfristig dessen Mitarbeitern gehören. So sieht es das Model von Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖvP) und dessen grünem Koalitionspartner Rudi Anschober vor. Die freiwillige Mitarbeiterbeteiligung bleibt auch nach der Absage des Börsengangs aufrecht.
Erfolgreich:
Die erste Teilmenge - 390.000 Aktien - wurde bereits an die Mitarbeiter vergeben. Diese
"erste Tranche war sehr erfolgreich", sagt Betriebrat Gottfried Laherstorfer. Im Stammhaus Linz hätten sich 87 der Mitarbeiter Aktien gekauft.
Die Zuteilung erfolgte im Dezember 2007, ab Jänner zahlen die Mitarbeiter innerhalb von zwölf Monaten den Betrag für die erworbenen Aktien in Raten.
Kurios: Schon im Dezember, also noch bevor die Mitarbeiter die Aktien gekauft hatten, schüttete das Land Oberösterreich als Eigentümer die Dividende aus. Insgesamt wurden somit 187.200 Euro an öffentlichen Geldern als Vorschuss an die Mitarbeiter verteilt. Laherstorfer verbucht das als seinen Erfolg: „Das habe ich in den Verhandlungen mit dem Land erreicht.
Fachleute wundern sich aber über die Freigiebigkeit:
"Das entspricht nicht der gängigen Vorgangsweise", sagt ein Bankenexperte. Im Normalfall komme die erworbene Aktie in ein Depot. Die Dividende werde erst im Nachhinein ausbezahlt.
Christian Ortner