Dann habe ich noch eine Nebenfrage (bitte entschuldigt): War Martin Luther ein Freimaurer, ein Templer oder ein Rosenkreuzer ???
Unterdrückung der Templer: 1312
Lebenszeit von Martin Luther: 1483-1546
Gründungsjahr der spekulativen Freimaurerei (also nicht nur für die Maurerszunft): 1717
Ja, die Templer haben wohl fortbestanden. Ob sie direkt mit den Rosenkreuzern verbandelt waren, weiß ich nicht.
Erste Veröffentlichung der Rosenkreuzer: 1614
Luther wird gern als Rosenkreuzer hingestellt.
Ist es theoretisch möglich?
Ja, denn vermutlich haben diese schon vor 1614 bestanden.
Ist es tatsächlich so?
Nein.
Warum wird er so bezeichnet?
Um Christen das Maul zu stopfen, die sagen, dass ein Christ nicht in einer Geheimgesellschaft Mitglied sein soll.
Der angebliche Beweis ist die Tatsache, dass sein Familienwappen eine Rose enthält.
Verschwiegen wird dabei, dass das Wappen
aus dem 13. Jh. stammt.
Nicht jeder, der eine Rose irgendwo abbildet, ist Rosenkreuzer, selbst dann, falls er als strenggläubiger Christ ein Kreuz hinzufügt. Schließlich sieht das Siegel von Luther vollkommen anders aus als irgendein Rosenkreuzersymbol.
Definitiv gab es viel indirekte Kooperation zwischen Reformatoren und Rosenkreuzern, denn beide wurden von der römischen Institution verfolgt.
Die einen, weil sie soch dazu bekannten, dass sie zur Geisterwelt Kontakte pflegen, die anderen weil sie klar argumentierten, dass die Lehren Roms der Bibel absolut zuwiderlaufen.
Wer allerdings Luther als Rosenkreuzer festnageln will, muss es wohl anhand von Luther-Zitaten tun.
Reformatoren: Vertraue auf Gott, kein Weg zur Erlösung führt an Jesus vorbei.
Rosenkreuzer: Wie man denkt, so kommt es. Vertraue auf dich selbst und die Geister. Du kannst durch geheimes Wissen erleuchtet werden.
Es ist kinderleicht, Luther einzuordnen.
Aber der springende Punkt ist nicht der fehlbare Luther, sondern die Bibel. Wäre Luther Rosenkreuzer gewesen, so hätte er da einen Fehler gemacht, bei all dem guten Werk, denn:
Mt 5,34-37:
Ich aber sage euch, daß ihr allerdinge nicht schwören sollt, weder bei dem Himmel, denn er ist GOttes Stuhl; noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist eines großen Königs Stadt. Auch sollst du nicht bei deinem Haupt schwören; denn du vermagst nicht ein einiges Haar weiß oder schwarz zu machen. Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein; was darüber ist, das ist vom Übel.
2. Kor 14-17:
Ziehet nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen! Denn was hat die Gerechtigkeit für Genieß mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus mit Belial? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen? Was hat der Tempel GOttes für Gleichheit mit den Götzen? Ihr aber seid der Tempel des lebendigen GOttes, wie denn GOtt spricht: Ich will in ihnen wohnen und in ihnen wandeln und will ihr GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein. Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der HErr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen.
Jakobus 5,12
Vor allen Dingen aber, meine Brüder, schwöret nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit keinem an dern Eide. Es sei aber euer Wort: Ja, das ja ist; und: Nein, das nein ist, auf daß ihr nicht in Heuchelei fallet.
Die 3 offensichtlichsten werden reichen.
Und da wirkt die Bibel wie immer als spirituelles Schwert, das wirkliche Christen von Namenchristen scheidet.
Der wirkliche Christ, der einer Geheimgesellschaft angehört, wird dann, wenn ihm das klar wird, bereuen und seinen Weg aus der Gesellschaft herausfinden.
Der Namenchrist wird die Stellen wegerklären oder ignorieren:
"Das muss geistlich verstanden werden."
"Die Bibel meint damit eigentlich ..."
"Gott kennt mein Herz."
"Gott ist Liebe."
"Das wurde verfälscht."
Oder irgendeine andere Variation davon, die im Endeffekt nichts anderes sagt als:
"Mir piepegal, was Gott zu sagen hat. Gott sollte sich besser danach richten, was ich zu sagen habe."