Diesen
unmöglichen Kommentar hat Gerald John vom Standard verfasst, am 24. Oktober 2008:
Im Fadenkreuz der Verschwörer
http://derstandard.at/1224776307127?seite=14#forumstart
Unmöglich deshalb, weil zum Unfall selbst hier genauso danebenargumentiert wird, wie seinerzeit das üblich war bei unseren anonymen Usern von Krone Talksalon, wo partout nicht auf technische Details zu Wrackschäden eingegangen wurde sondern entweder das Phänomen "kranker" VTs allgemein breitgetreten wurde oder der Gemütszustand einzelner "verworrener Verschwörungstheoretiker" (unfallkritischer User) permanent heruntergespielt wurde. Einige Zitate hab ich herausgenommen und zerlegt, wo man sich heute aber schon fragt: das soll also eine seriöse Berichterstattung zu einer seriösen Recherche gewesen sein?
Los gehts mit der Keule "Ferndiagnose von Verschwörungstheoretikern":
Laut Ferndiagnose der Verschwörungstheoretiker hätte der Landeshauptmann einen Unfall spielend überleben müssen.
Ferndiagnose ... heute fragen wir uns, wer aller von den Medien da diagnostiziert hat, aus weiter Ferne ...
Das nährt Verschwörungstheorien, die die Schuld am plötzlichen Tod bei der EU, den Freimaurern und anderen finsteren Mächten suchen
Schuldsuchen kommt später, erst muss uns (und wohl auch mal der Familie Haider) die Regierung zu den unglaublich abstrakten Detailschäden am Lambichlwrack etwas sagen können (nach über vier Jahren wird's Zeit).
Es war wohl Scopolamin. Ein paar Tropfen dieser Geheimdienstdroge reichen, weiß Wolfgang Eggert, und man ist "binnen Sekunden komplett gebrainwashed" .
Wer da wohl brainwashed war? Zur Schweigepflicht verdonnert, befangen, mundtot gemacht? Die Verantwortlichen der Justiz? Die Politik? Die Medien? Am wenigsten lassen sich VTler "brainwashen" ...
Info, Wikipedia zu Scopolamin:
Vor Jahrzehnten wurde Scopolamin gemeinsam mit morphinbasierten Präparaten zur Beruhigung von hocherregten geistig Kranken verwendet. ... erinnert mich an die "Unfallrekonstrukteure" Denker1968 und Komparse aus Krone Talksalon.
Der 36-jährige Münchner, Autor zahlreicher Bücher über "Politlogen", "apokalyptische Sekten" und "geopolitische Netzwerke" , ist nicht der einzige Verschwörungstheoretiker, der abenteuerliche Thesen zu Haiders Tod verbreitet. Die einen, wie der Ex-FPÖ-Politiker Karl-Heinz Klement, vermuten einen Anschlag des israelischen Geheimdienstes Mossad, andere tippen auf die Freimaurer. Hat Haider in seinen letzten Tagen nicht die internationale Bankenszene als "Mafia" enttarnt, "die die ganze Welt vergiftet" ? "Das stinkt nach Auftragsmord, der eure Handschrift trägt!" , orakelt ein "Aufdecker" im Internet.
Klingt durchgeknallt - findet aber ein breites Publikum.
Von "einer ständigen Versuchung" spricht der deutsche Geschichtsprofessor Dieter Groh: Verschwörungstheorien bieten simple Begründungen für bittere Ereignisse, die sich die Menschen nicht erklären können - oder wollen. Nicht komplexe Zusammenhänge bestimmen demnach den Lauf der Welt, sondern konspirative Mächte im Hintergrund: Juden, Freimaurer, Geheimdienste, was sich zwar nie beweisen, aber halt auch nicht empirisch widerlegen lässt.
Per Ferndiagnose hat Wisnewski das Autowrack analysiert - und kommt zum gleichen Schluss wie seine Branchenkollegen: "Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: So dürfte diese Limousine gar nicht aussehen."
Gerhard Wisnewski war am 18. Dezember 2008 beim Wrack, hat Fotos gemacht und veröffentlicht, kein einziger österreichischer Journalist hat ihm das nachgemacht, auch nicht der Standardjournalist. Faulheit, Desinteresse oder Maulkorb von oben?
Haider hätte einen Unfall fast spielend überleben müssen, suggerieren Wisnewski und Co: "In einem VW Phaeton sitzt man so sicher wie in Abrahams Schoß."
Und wer suggeriert heute noch immer?
"Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich: So dürfte diese Limousine gar nicht aussehen." Tatsächlich? "Kracht man mit 150 km/h gegen einen Pfeiler, ist man auch im Phaeton tot," rückt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang, Zeuge zahlreicher Crashtests, den Mythos vom bombensicheren Auto zurecht.
Der Ausdruck "kracht man" des ÖAMTC-Experten mag sich auf 100 andere Phaetons beziehen, welche VW im Jahr produziert, gewiss aber nicht auf die Lambichl Unfalltatortstelle, dort gab es übrigens keinen "Pfeiler" sondern einen Kunststoffkasten von Telekom - unversehrt.
Haider fuhr zwar nicht frontal gegen eine Wand, touchierte aber mehrere Hindernisse, vom Erdwall bis zum Hydranten.
In diesem Videolink hat man seinerzeit schön sehen können, dass in der Nacht noch gar kein Hydrant bei Marke U gelegen hat, demzufolge hat's einen unfallumgerissenen Hydrant niemals gegeben, die Beweisseite ist übrigens verschwunden oder versteckt (wir haben das Video aber mehrfach gesichert).
http://video.salzburg24.at/salzburg/jorg…t?autoPlay=true
Auch eine schwere Limousine könne sich bei Höllentempo überschlagen, erklärt Lang: "Landet der Wagen unglücklich, schlägt das Dach wie ein Hammer auf den Kopf des Fahrers. Und beim zweiten und dritten Überschlag funktioniert der Airbag nicht mehr."
???
Bombenkrater im Dach - Die Zweifler im Internet zitieren als Quelle für ihr sicherheitstechnisches Fachwissen die VW-Werbung. Was sie nicht dazusagen: ...
Ich sage dazu: Nicht die Werbung sondern die Chef-Etage von VW habe ich immer wieder zitiert, die mir geschrieben hat, es habe "keine tiefgehenden Untersuchungen durch VW-Mitarbeiter" gegeben (wie der ORF das einen Tag nach
Unfall fälschlicherweise SUGGERIERT hat), nur eine "augenscheinliche" Begutachtung, und das in Anwesenheit der STA Klagenfurt.
Was sie nicht dazusagen: Nach dem Crash inspizierte eine Delegation des Autokonzerns Wrack und Unglücksort.
Der STA Kfz-Gutachter Weinländer befand darauf hin einige Wochen später, dass keine Überschläge stattgefunden haben (Dach und Heck unverseht), wäre nicht nur zum Dazusagen sondern auch zum Aufarbeiten (!) gewesen, nicht nur für den Standard.
Gründe, an der offiziellen Unfallversion zu zweifeln, fanden die VW-Experten keine, erzählt Konzernsprecher Hermann Becker. Das Loch im Dach erklärt er sich mit einem der Hindernisse, das Haiders Auto, offenbar schon am Überschlagen, gerammt hatte; im Netz gilt es längst als Indiz für ein Bombenattentat.
Peter Thul von VW (Pressesprecher) sagte/schrieb, das "Loch im Dach" soll laut "vorliegendem Unfallbericht" von Betonsockel oder (oder?) Eisensäule sein. Weinländer könnte dieses spekulative "oder" ersetzen mit Fakten, aber er hat noch immer eiserne Schweigepflicht von oben, darf uns also NICHT verraten, obs der Betonsockel ODER doch die Eisensäule war. Der VTler darf weiter ins Blaue spekulieren: ODER wars doch ein Hydraulikhammer von nem Baustellfahrzeug, das grad ungünstig im Weg gestanden haben könnt?
Die Staatsanwaltschaft hat bislang keinen Hinweis auf Fremdverschulden entdeckt ...
Genau diese "Tatsache", ob die STA Fremdverschulden wirklich ausschließen könne, wurde uns auch noch im Juli 2009 nicht bestätigt, was dann im Jahr 2010 im Buch Logenmord Jörg Haider so auch veröffentlicht wurde. Am 14. April 2009 wurde übrigens das Ermittlungsverfahren eingestellt, was für eins und gegen wen? Gegen einen Toten?
Doch selbst wenn dieses in ein paar Wochen vorliegt, werden möglicherweise Fragen offenbleiben.
100% meine Zustimmung: Tausend Fragen offen, es wartet viel Arbeit auf unsere Medien!