USA beharren auf Möglichkeit, Nachbarländer vom Irak aus anzugreifen
Washington lehnt einige Änderungswünsche Bagdads am Abkommen zur Truppenstationierung ab
Bagdad - Die USA wollen nach Angaben der irakischen Führung nicht auf alle Änderungswünsche Bagdads für das geplante Abkommen zur Truppenstationierung eingehen. Der Sprecher der irakischen Regierung, Ali al-Dabbagh, sagte am Donnerstag dem Nachrichtensender Al-Arabiya, Washington habe einige der Vorschläge akzeptiert, andere aber nicht. So wolle die US-Regierung beispielsweise keine Garantie dafür geben, dass amerikanische Soldaten vom Irak aus in Zukunft keine Ziele in Nachbarländern mehr angreifen.
Syrien hatte seine Kontakte zum Irak eingeschränkt, nachdem US-Soldaten am vorvergangenen Wochenende in einem syrischen Dorf nahe der irakischen Grenze nach Angaben aus Damaskus acht Menschen getötet hatten. Die USA haben dazu bisher nicht öffentlich Stellung genommen.
Noch ist unklar, wann das Parlament in Bagdad über den Entwurf abstimmen soll. Der designierte US-Präsident Barack Obama hatte gefordert, auch der US-Kongress müsse darüber mitentscheiden dürfen. Das Abkommen soll alle Modalitäten für die weitere Stationierung von US-Soldaten im Irak nach Ablauf des UN-Mandats am 31. Dezember dieses Jahres festlegen. Großbritannien, das noch rund 4100 Soldaten im Südirak stationiert hat, verhandelt derzeit mit Bagdad separat über ein ähnliches Abkommen.
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