Der Lieblingsanwalt der rechtsextremen Szene im Visier der Justiz
28. April 2009, 11:59
Herbert Schallers Tage als Strafverteidiger sind gezählt - Aus Formalgründen, nicht wegen des Wiederbetätigungsverfahrens, das gegen ihn läuft
Gerd Honsiks Prozess ist vorerst vorbei - aber nicht für alle Beteiligten. Für seinen Verteidiger Herbert Schaller, 86, könnte der Auftritt im Gerichtssaal unangenehme juristische Folgen haben.
Als sich die Debatte im Honsik-Prozess um die Leugnung der Existenz von Gaskammern drehte, lavierte sich Schaller um eine klare Anerkennung der Verbrechen des Holocaust herum: "Wahrheit muss Wahrheit bleiben." Die Existenz von Gaskammern sei „keine Tatsache, sondern nur herrschende Meinung", zitiert ihn die „Presse". Daraufhin ließ der Richter zu Protokoll geben: "Festgehalten wird, dass der Verteidiger die Existenz der Gaskammern bezweifelt oder Personen zitiert, welche die Existenz der Gaskammern bezweifeln." Die Äußerungen könnten also auch juristische Konsequenzen für Schaller haben, bestätigt die Staatsanwaltschaft. Ob sie Eingang in das Wiederbetätigungs-Verfahren finden, das bereits gegen Schaller läuft, oder sogar zu einem eigenen zweiten Verfahren führen, wird gerade geprüft. "Wir warten jetzt auf die Niederschrift des Prozess-Protokolls, um dem nachzugehen", bestätigt der Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft, Gerald Jarosch, gegenüber derStandard.at.
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